„Haben Sie schon einmal Erdpyramiden gesehen? 😲: Wo befindet sich das einzige Naturdenkmal der Eiszeit und warum brauchen sie Steinhüte? 🤔“

Auf dem Ritten-Plateau im nördlichen Teil Italiens befindet sich ein atemberaubendes Naturwunder: schmale, hohe Türme aus weichem Ton, gekrönt mit massiven Steinbrocken. Es erweckt den Eindruck, als hätte ein riesiger Spaßvogel jeden schlanken Turm mit seinem „Hut“ geschmückt. Einige dieser Hüte sind jedoch von ihren Türmen gefallen. Die schlanken Reihen solcher Pyramiden ähneln einem dichten und hohen Wald. Es sieht unglaublich aus und wirft sofort die Frage auf, wie dies überhaupt möglich ist. Wie haben sich solche seltsamen „Strukturen“ in der Natur gebildet?

Wie sie entstehen

Die berühmten Erdpyramiden (sie werden in der Welt auch als „Hoodoos“ und „Zauber-Schornsteine“ bezeichnet) sind eine der bekanntesten natürlichen Sehenswürdigkeiten in Ritten (Renon). Das natürliche Material dafür ist Moränenlehm, der am Ende der Eiszeit vom Hauptgletscher des Eisacktals sowie von lokalen Nebengletschern abgelagert wurde. Damit überhaupt Erdpyramiden entstehen können, sind bestimmte natürliche Bedingungen erforderlich. Dazu gehören relativ lockerer Boden mit großen Felsbrocken, Niederschlag und viel Zeit. Im trockenen Zustand ist Moränenlehm so hart wie Stein, aber wenn er nass wird, bildet er eine schlammige Masse, die anfängt, bergab zu rollen und zu fließen. Im Laufe der Zeit rutscht der feuchtigkeitsgesättigte Boden in den darunter liegenden Bach und wird vom Wasser weggespült. Dieses ständige und kontinuierliche Rutschen stoppt vorübergehend nur, wenn die Erosion auf einen Wald trifft, wo der darunter liegende Boden so trocken wird, dass er wie ein Fels aushärtet und weiteres schnelles Abrutschen verhindert. Dieser Prozess bildet diese steilen Felsen bis zu 10-15 Meter hoch, aus denen später Erdpyramiden entstehen.

Dort, wo die Moräne größere Steine enthält, die den darunter liegenden Boden trocken und fest halten, entstehen die Erdpyramiden durch wörtliches Auswaschen oder genauer gesagt Erosion dieser Felsen. Über Jahrtausende hinweg haben Regenfälle den lockeren Boden weggespült und seine Schicht allmählich entfernt. Als Ergebnis bleiben nur noch Felsbrocken übrig, die hier und da wie riesige Regenschirme aus dem Boden ragen.

Sie schützen die Bodenbasis vor Regen, und obwohl der Boden um sie herum verschwindet, bleiben die seltsamen Erdsäulen erhalten. Je höher der Fels und je höher der geeignete Stein oben darauf platziert wird, desto höher und mächtiger wird die Pyramide. Aufgrund der Erosion wachsen diese Säulen weiter, und aus dem gleichen Grund sind sie dazu verdammt, zu verschwinden, wenn der Deckstein wie ein Hut herunterfällt.

Da die Schönheit der natürlichen Säulen auf dem Ritten schon lange bekannt ist, wurde eigens für Touristen ein sogenannter Erdpyramidenweg angelegt; die Route ist so gestaltet, dass Reisende die Wunder-Säulen aus der Nähe betrachten können.

Die berühmtesten Pyramiden auf dem Ritten-Plateau befinden sich im Katzenbachtal bei Oberbozen, insbesondere im Finsterbachtal zwischen Langmoos und Mittelberg. Im Jahr 2013 wurde die Straße zu den Erdpyramiden dieser Lokalität renoviert, was es noch bequemer macht, das Naturwunder zu bewundern.

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