Ende 2021 endete tief in den Wäldern Colorados endlich eine dramatische Rettungsaktion. Ein vierjähriger Wapiti, der bei Einheimischen und Wildtierschützern dafür bekannt war, dass er mehr als zwei Jahre lang mit einem Reifen um den Hals umherstreifte, wurde nach zahlreichen gescheiterten Versuchen endlich vom Team der Colorado Parks and Wildlife (CPW) befreit.
Der Elch wurde 2019 erstmals gesichtet, als er den Reifen ungünstig über seinen Hals geschoben hatte – wahrscheinlich, weil er in einem mit menschlichem Abfall übersäten Gebiet fressen oder die Gegend erkunden wollte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wildtierschützer mit einem anderen Projekt beschäftigt und verfügten nicht über die nötige Ausrüstung, um einzugreifen. In den folgenden zwei Jahren wurde der Elch zwar sporadisch auf Wildkameras gesichtet, doch trotz mehrerer koordinierter Rettungsversuche entging er stets der Gefangennahme und verschwand oft in der Wildnis oder verschmolz mit seiner Herde.
Das änderte sich während der Paarungszeit, als das Verhalten des Tieres vorhersehbarer wurde. Die CPW-Beamten erneuerten ihre Bemühungen und versetzten dem Elch nach drei gescheiterten Versuchen beim vierten Versuch schließlich einen Betäubungspfeil.
Trotz Betäubung unternahm der Elch einen letzten Fluchtversuch, woraufhin die Ranger ihn sorgfältig durch die Bäume verfolgen mussten. Als er schließlich zusammenbrach, reagierten die Beamten schnell. Der Reifen war mit Schmutz, Schutt und Stahldrähten durchsetzt und hatte begonnen, sich in die Haut des Elchs einzugraben. Da es nicht möglich war, die Drähte zu durchtrennen, traf das Team die schwierige Entscheidung, das Geweih des Elchs zu entfernen, um den Reifen ohne weiteren Schaden abziehen zu können. Sie behandelten die Wunden und untersuchten seinen Gesundheitszustand.
Obwohl der Elch mit etwa 270 kg leicht untergewichtig war, befand er sich ansonsten in gutem Zustand. Nachdem der Reifen entfernt und die betroffene Stelle gereinigt worden war, erlangte der Elch sein Bewusstsein zurück – und rannte in den Wald, endlich frei.
